Tag Archives: Medienregulierung

Konferenz:
Infrastrukturen, Plattformen, Ökosysteme Grundversorgung in einer konvergenten Medienwelt

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Inhalteplattformen auf digitalen Übertragungswegen wie T-Entertain, Zattoo und Google TV sind ein Schlüsselthema in der aktuellen Debatte um Medienregulierung. Darüber sprechen Experten aus Wissenschaft und Forschung, öffentlich-rechtlichem und privatem Rundfunk, Politik und Regulierung, Zivilgesellschaft und Industrie am 6.12.2013 in Lüneburg. Wie wandelt sich der öffentlich-rechtliche Funktionsauftrag in einer medienkonvergenten Welt? Welche Herausforderungen stellen sich dabei und mit welchen Instrumenten lässt sich ihnen begegnen? Welche Lösungen sind bereits vorgeschlagen, wo werden neue benötigt?

Orkan “Xaver” macht es leider unmöglich, die Konferenz wie geplant stattfinden zu lassen. Wir bitten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer um Verständnis. Ein Ersatztermin im Februar wird bekanntgegeben.

Konferenz: Infrastrukturen, Plattformen, Ökosysteme
am 06.12.2013 von 9:00-16:00 Uhr
im Hotel Bergström, Lüneburg
ausgerichtet vom Forschungsprojekt Grundversorgung 2.0
Zentrum Digitale Kulturen (CDC), Leuphana Universität Lüneburg

Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung wird gebeten.
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Die Verfassung, der Rundfunk und das Netz.
Vierzehn lemmatische Skizzen

I.
An der Schwelle zur Einführung des Internets resümiert der Soziologe Niklas Luhmann: »Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien« (Luhmann 1996: 9). Als Konstruktivist war ihm sehr wohl klar, dass Presse, Radio und Fernsehen kein ungebrochenes Weltwissen vermitteln. Oder anders, mit Harry Pross gesagt: »Die meisten Nachrichten sind falsch« (Pross 1971). Moderne Massenmedien stehen immer unter Manipulationsverdacht, sodass jede Meldung falsch oder richtig sein könnte. Aber das, so Luhmann, führt »nicht zu nennenswerten Konsequenzen, da das den Massenmedien entnommene Wissen sich wie von selbst zu einem selbstverstärkenden Gefüge zusammenschließt«. Philosophisch gesprochen: »Die Massenmedien erzeugen eine transzendentale Illusion« (Luhmann 1996: 13). Politisch gesprochen, sind sie genau deshalb der Garant für das oszillatorische Hin und Her einer freien Meinungsbildung in der modernen Gesellschaft. Vielleicht formuliert Luhmann Mitte der 1990er-Jahre so stark, weil er ahnt, dass massive mediale Umwälzungen bevorstehen. Continue reading

Maybrit Illner: “Gebühren, Quoten, Qualität – sind ZDF und ARD ihr Geld wert?”

Maybrit Illner: "Gebühren, Quoten, Qualität - sind ZDF und ARD ihr Geld wert?"Das ZDF stellt sich der Diskussion. Am 17. Januar 2013 moderierte Maybrit Illner ihren Chef, den ZDF-Intendanten Thomas Bellut, in einer Riege von Kritikern oder doch eher Reformern (in Flash, Windows Media oder Quicktime). Abschaffen wollte niemand die Öffentlich-Rechtlichen. Selbst Christoph Keese, Konzerngeschäftsführer des Springer Verlags, betonte, es müsse sie geben. “Der private Rundfunk lässt journalistische und Qualitätslücken, die anders als gebührenfinanziert nicht gefüllt werden können.” Was man bei der Kampagne von Bild und Welt gegen die Haushaltsabgabe kaum glauben mag. Allenfalls der Moderator und Comedian Oliver Pocher bekannte, sein Leben würde sich nicht ändern, wenn es ARD & ZDF nicht mehr gäbe. Arbeiten würde er aber gern wieder für sie.

Für Demokratie brauchen wir die Öffentlich-Rechtlichen, auch wenn sie viel Geld kosten, sagte auch Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz. Er setze sich jedoch für weniger Politik ein. Deshalb klage Hamburg zusammen mit Rheinland-Pfalz vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Staatsfernedefizite des ZDF Fernsehrats. Als positives Beispiel nannte er das neue Hamburger Transparenzgesetz. Continue reading

Medienkonvergenz und Medienregulierung

Das Büro für Technikfolgenabschätzung hat Ende Oktober eine Studie zum Thema Medienkonvergenz und Medienregulierung veröffentlicht. Ausgehend von der Frage, inwieweit die heutige Gesetzgebungslage in Deutschland der Mediensituation überhaupt noch gerecht werden kann, wurde die Konvergenz von Presse, Radio, Fernsehen und Internet sowie deren Funktion als Leitmedium untersucht. In Betracht gezogen wurden dabei die technische Versorgung, die Reichweite und Nutzung der einzelnen Medien.
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