Author Archives: Volker Grassmuck

“TPB AFK” – Simon Klose’s documentary about The Pirate Bay out now

tpbafkThe Pirate Bay – Away From Keyboard, a close encounter with the three founders of the world’s largest peer-to-peer file-sharing site, premiered at the Berlin Film Festival and synchronuously on the Net on 8 February. Now, the film can be watched and bought at its official site and torrented at — where else — The Pirate Bay.

“One reason for making this film was that I couldn’t relate to the media industry’s claim that sharing files was a threat to creativity. To me, the unrestricted access to culture was the very spark in the online revolution, where every imaginable artistic expression exploded with creativity.” (Director’s Statement)

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Rot-Grün in Niedersachsen will eine “Medienpolitik für Transparenz, Teilhabe und Meinungsvielfalt”

Nach dem knappen Wahlsieg in Niedersachsen haben SPD und und Bündnis’90/Die Grünen ihre Koalitionsvereinbarung vorgelegt. Mit mehr Beteiligung und Transparenz wollen sie den “obrigkeitsstaatlichen Politikstil” in Niedersachsen austreiben. Für eine Grundversorgung mit schnellen breitbandigen Internetverbindungen und für Open Data werden sich die Regierungspartner ebenso einsetzen wie für Freie Software und Datenschutz.

Ganz oben, bei der Staatskanzlei, und deshalb ganz vorne in der Koalitionsvereinbarung steht die “Medienpolitik für Transparenz, Teilhabe und Meinungsvielfalt”. Hier sticht die Ankündigung hervor, sich für “ein werbefreies öffentlich-rechtliches und zeitlich unbegrenztes Vollangebot im Internet” einzusetzen, ergo für ein Ende des Depublizierens. Der kurze Abschnitt wird unten im Volltext wiedergegeben.

Mathias Schindler erkennt auf Carta in der Koalitionsvereinbarung “eine mild netzfreundliche Haltung”. Zuvor hatte Schindler Wahlprüfsteine von Wikimedia Deutschland bei den niedersächsischen Parteien abgefragt. Die Wahlkampfantworten zum Schwerpunkt “Staatliche Werke” findet er weitgehend in der Absichtserklärung der neuen Landesregierung wieder. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt aus netzpolitischer Sicht Tobias Schwarz auf Politik-digital.de. Beide sehen jedoch Abstriche beim Urheberrecht und in der Bildung. Continue reading

WDR-Intendatin Piel tritt zurück

Seit 1978 arbeitet Monika Piel beim WDR. Vor der Kamera als Moderatorin des ARD-„Presseclub“ (2001-2007) und in verschiedenen Führungspositionen, seit 2007 als Intendantin. 2011 bis 2012 hatte sie den ARD-Vorsitz inne, als erste Frau überhaupt. Heute gab sie überraschend ihren Rücktritt bekannt, aus persönlichen Gründen, wie der WDR und der Spiegel berichten. Zu Monika Piel: Lebenslauf beim WDR und auf Wikipedia.

Nishant Shah: Citizen Action in a Networked Society

Nishant Shah, Center for Internet and Society in Bangalore and CDC Leuphana University Lüneburg: Citizen Action in a Networked Society
at CDC, Leuphana University Lüneburg, 16.01.2013

Moderator: Oliver Lerone Schultz
Video recording: Oliver Rauch, André Grzeszyk
Video editing: Volker Grassmuck

Einladung zur Diskussion

2013 wird ein Schlüsseljahr für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die Umstellung auf die Haushaltsabgabe wirft nicht nur die Frage der Finanzierung auf, sondern die, welche mediale Grundversorgung wir uns als Gesellschaft leisten wollen. Wenn voraussichtlich Anfang des Jahres ARD und ZDF ihre Bezahlplattform “Germany’s Gold” starten, wird es um den Archivzugang gehen. Das ebenfalls im Frühjahr erwartete Urteil des Bundesverfassungsgerichts über die Staatsferne des ZDF-Fernsehrats wird die Gremienaufsicht zum Thema machen.

Als Beitrag zu dieser Debatte über die Zukunft öffentlich-rechtlicher Medien legt “Grundversorgung 2.0” nun Thesen zur medialen Grundversorgung im Internet-Zeitalter vor. Darin nähert sich das Forschungsprojekt des Zentrums für digitale Kulturen an der Leuphana Universität Lüneburg dem Themenfeld in seinen grundlegenden Dimensionen: Wenn sich der Grundversorgungs-Auftrag aus seiner demokratiefördernden Funktion begründet und eine qualifiziert Öffentlichkeit herstellen soll, wie muss er sich ändern, wenn sich durch das Internet Demokratie und Öffentlichkeit verändern? Welche Inhalte gehören zur Grundversorgung, welche nicht? Was macht die besondere Qualität öffentlich-rechtlicher Programme im Vergleich zu anderen aus? Wie verhält sich die öffentliche Informations- und Wissensinfrastruktur zur zunehmenden Ökonomisierung? Wie ist es um Medienforschung und Medienpolitik bestellt? Was bedeutet der medientechnologische Wechsel von der Mangelressource Spektrum zu den stetig wachsenden Bandbreiten des Internet für die Regulierung? Wenn das Internet die Erwartungen an Transparenz und Partizipation erhöht hat, wie sieht dann eine gesellschaftliche Repräsentation bei der Organisation öffentlich-rechtlicher Medien im 21. Jahrhundert aus? Continue reading