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EU-Konsultation zu Crowdfunding

Die Peer-Finanzierung von medialen Produktionen über Plattformen wie Startnext, Goteo oder Krautreporter nimmt an Bedeutung zu. Die Europäische Kommission hat nun eine öffentliche Konsultation zu „Crowdfunding in Europa — Untersuchung des Mehrwertes potenzieller Maßnahmen der EU“ gestartet. Dort heißt es:

“Alle Bürgerinnen und Bürger sowie Organisation können sich an dieser Konsultation beteiligen. Besonders willkommen sind Beiträge von zuständigen Behörden, Crowdfunding-Plattformen, Unternehmern und Personen, die Crowdfunding-Kampagnen initiiert haben sowie Bürgerinnen und Bürger, die sich an solchen Kampagnen beteiligt haben.”

Die Beantwortung des Fragebogens und Stellungnahmen sind noch bis zum 31.12.2013 möglich.

Alle Macht den Rundfunkräten

Die Rundfunkräte werden zu wenig an Entscheidungen beteiligt und können kaum Einfluss auf medienpolitische Weichenstellungen nehmen. Das muss sich ändern.

Am 30. Mai diesen Jahres hat der WDR-Rundfunkrat mit 41 von 47 Stimmen Tom Buhrow als WDR-Intendant gewählt. Dem Auswahlprozess ging eine öffentliche Ausschreibung voran. Eine Findungskommission aus der Mitte des Rates hatte diesem drei Kandidaten zur Wahl gestellt. Insgesamt erschien der Prozess nicht parteipolitisch determiniert zu sein. Außerdem war er in verhältnismäßig hohem Maß transparent und immerhin teilweise ergebnisoffen gestaltet. Das war nicht immer so, wie die vorvergangenen WDR-Intendantenwahlen zeigten. Continue reading

Hyperkult XXII: Standards, Normen, Protokolle, 4.-6. Juli 2013

Centre for Digital Cultures
Medien- und Informationszentrum und
Institut für Kultur und Ästhetik digitaler Medien der
Leuphana Universität Lüneburg
“Alte Post” in der Sülztorstr. 21-25
21335 Lüneburg

Die 22. Hyperkult steht vor der Tür. Dieses Mal zum Thema “Standards, Normen, Protokolle”. Welche Rolle spielen Standards, Normen und Protokolle für die Strukturbildung der Nächsten Gesellschaft? Sind Protokolle nicht vielleicht doch ihre wichtigsten Medien, und der lange Marsch durch die Institutionen müsste heute durch die Normungskommissionen verlaufen? Welche Bedeutung haben das W3C, welche die ICANN, die WIPO? Wo, bitteschön, scheint denn eine neue Anarchie auf, die alle diese verknöcherten Regularien, wenigstens für kurze Zeit, zum Teufel schickte?

Mit Vorträgen unter anderem von Claus Pias: Protokollfragen, Ned Rossiter: Logistical Worlds: Command and Control, Exodus and Invention, Rolf Großmann: MIDI-Geschichte(n), Andrea Knaut: Normindividualität, Jens-Martin Loebel: “Mühlendamm Schleuse, bitte kommen!” Die Geschichte der Vollzugsordnung für den Funkdienst als soziales Protokoll, Agata Królikowski: Standardisierte Überwachung und Wolfgang Coy: “Was die technische Welt im Innersten zusammen hält”.

Für ein nationales Transparenzgesetz

Die Datenberge bei öffentlichen Verwaltungen wachsen, doch ihre Nutzung wird durch Besitzstandsdenken und Ablehnung von Transparenz erschwert oder ganz unmöglich gemacht.

Transparenz geht uns alle an. Sie ist ein wichtiges Element, das uns direkt – zum Beispiel bei der Kommunalverwaltung – oder indirekt über Nachrichtenmedien ermöglicht, unsere Rechte als Bürger in der Demokratie wahrzunehmen. Transparenz bestimmt die Qualität der Informationen, die uns dazu dienen, Gesellschafts-, Politik- und Verwaltungsprozesse zu verstehen und auf deren Basis wir letztendlich Wahlentscheidungen treffen.

Sie hängt also eng mit Informationsfreiheit zusammen. Wie viel Informationsfreiheit einzelne Länder ihren Bürgern gewähren, lässt Rückschlüsse über den Zustand ihrer demokratischen Prozesse zu. In Deutschland herrscht insgesamt eine Kultur von nur bedingter Offenheit vor.

Seit 2005 ist das Informationsfreiheitsgesetz (Gesetz zur Regelung des Zugangs zu Informationen des Bundes, IFG) in Deutschland in Kraft. Andere Länder können hier auf eine deutlich längere Historie zurückschauen. Der US-amerikanische Freedom of Information Act, das älteste und international am besten bekannte Beispiel für gesetzlich geregelte Informationsfreiheit, existiert bereits seit 1966.

Im Jahr 2012 wurden 6077 Anfragen nach dem IFG gestellt. Zum Vergleich: In den USA waren es im gleichen Jahr 651.254 Anfragen und in Großbritannien allein in den ersten 3 Quartalen 2012 37.313 Anfragen.

In gewissem Sinne horten in Deutschland der Bund, die Länder und Kommunen also ihr Herrschaftswissen. Daran wird sich mit dem aktuellen IFG und den bestehenden Initiativen im Bereich Open Data auch so schnell nichts ändern. Aber warum eigentlich nicht? Continue reading

Öffentlich-rechtliche Medien auf der re:publica 2013

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk war eines der Themen auf der am Mittwoch zuende gegangenen re:publica 2013. Am dritten Tag stellte Volker Grassmuck das neue Projekt von Grundversorgung 2.0 vor: Von Television zu WikiVision: Mediale Grundversorgung von allen für alle. Hier die Videoaufzeichnung:


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