Category Archives: Medienpolitik

Video Lecture: Wolfgang Schulz – Public Service Broadcasting in the Digital Society

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Public Service Broadcasting in the Digital Society
lecture by Prof. Dr. Wolfgang Schulz
on 02 July 2013
at the Public Service Media 2.0 Lab
Centre for Digital Cultures
Leuphana University Luneburg

In countries with a Public Service Broadcasting (PSB) system, everyone knows its radio and TV programmes, yet few are aware of what its mandate actually is and what role it plays in the overall media environment.

In his Luneburg lecture, constitutional law scholar Wolfgang Schulz gives a concise overview of the German PSB system. Continue reading

Diese Verjüngungskur muss scheitern

Sechs Einwände gegen das Jugendangebot von ARD und ZDF

Am Anfang war das soziale Netzwerk. Die Website des damaligen SWF3 (heute SWR) entstand aus einem Diskussionsforum im Fido-Netz und mutierte Anfang 1995 zur offiziellen Vertretung dieser damals noch jungen Radiowelle. Auch Fritz.de und die Website von Radio Bremen 4 entstanden außerhalb der Sender, aus der Mitte der jungen Netzkultur. Dann erfolgten die offiziellen Gründungen in Bayern, Bremen, Hessen usw., schließlich auch im Sommer 1996 die der ard.de. Die Kommunikation mit den Nutzern trat nun in den Hintergrund. Immerhin jedoch blühten auf einigen dieser Websites eigenständige Produktionen auf: eigens für das Web konzipierte Features und Kurse, dazu umfangreiche Beratungsangebote wie die Datenbank des ARD-Ratgebers Recht. Wir hätten heute geringere Sorgen, wenn es dabei hätte bleiben dürfen. Aber auf dem öffentlich-rechtlichen Großtanker entwickelte sich erst ein Verständnis des Medienwandels und seiner Folgen für die Zukunftsfähigkeit des Rundfunks, als schon ein völlig anderer organisatorischer und rechtlicher Kurs vorgezeichnet war. Die Internet-Angebote laufen im Beiboot von Radio und Fernsehen mit, aber speziell der Kontakt zur jüngeren Generation ist längst abgerissen.

Nun will die Medienpolitik mit dem Online-Jugendangebot, das gegen den Widerstand der Sender durchgesetzt wurde, das seit zwanzig Jahren systematisch aufgegebene Terrain zurückgewinnen. Die wichtigsten Absichten dieser Initiative: Bindung der unter 35-Jährigen an das beitragsfinanzierte System, Markenbildung für Qualitätsinhalte im Web und im Mobile-Bereich, neue, „junge“ Impulse aus Online-Produktionen für Radio und TV. Dies wird medienpolitisch und medienrechtlich gerahmt durch den Public-Value-Auftrag an das öffentlich-rechtliche Programm. Continue reading

The other Side of Convergence

Paradigm shift in German PSM opens opportunity

The decision for a public service youth platform on the Internet makes one feel like Alice in wonderland.

The decision for a public service youth platform on the Internet makes one feel like Alice in Wonderland (Engraving by John Tenniel 1865, source: Wikipedia).

In October 2014, the Prime Ministers of the German federal states instructed ARD and ZDF to devise an online-only youth offer – without connection to broadcast programmes, without three-step-test, without 7-day-depublication. This is nothing short of a paradigm shift in German media policy: the end of the primary role of linear broadcast and the secondary nature of online. The youth platform loses its convergent navel-cord to its technological origins in mass-media. PSM has arrived on the net. Or in the words of ARD-chief Lutz Marmor: “What is forward-looking about it is that the limitations on the Internet cease to apply.” Continue reading

Der Rivvapolittaucher – Vision eines Nachrichtenaggregators von Lorenz Lorenz-Meyer

Aus unzähligen Quellen, aus privaten Blogs, Twitter-Feeds, Facebook-Links, öffentlich-rechtlichen und privaten Medien sowie den verschiedenen journalistischen Marken setzen sich die individuellen Nachrichten für den einzelnen User, den ehemaligen Leser, Hörer und Zuschauer zusammen. Die prinzipielle Gleichstellung der Inhalte und die fehlende Gatekeeper-Funktion durch Redakteure und Experten führten im Netz laut Habermas dazu, dass es weniger gemeinsame gesamt-gesellschaftliche politische Diskurse gäbe. Wie können wir erreichen, das Themen nicht mehr isoliert voneinander betrachtet werden? Wie gesellschaftlich relevante Themen herausfiltern?

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Dirk Lewandowski: Wir brauchen tausend Suchmaschinen

Der Ausgangspunkt unserer Bewegungen im Internet ist meist eine Suche. Suchmaschinen sind die zentrale Infrastuktur dafür und Google der Platzhirsch, an dem wir kaum vorbeikommen. Warum ist das so? Haben wir nicht die freie Wahl? Gibt es Alternativen?

Dirk Lewandowski, Professor für Information Research und Information Retrieval an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, gibt Antworten Auf diese Fragen. In seinem Vortrag Continue reading